Schlagwörter
Aikono, Bardenkrug, Dorfgarde, Fähnrich Mooranger, Fischer, Necker, Ungolf
Erläuternde Vorbemerkung zu den in Arkenstein stationierten Truppen:
Die Dorfgarde von Arkenstein ist eine fünf Mann starke Einheit (auch Hand genannt) der Arkensteiner Truppen unter der Führung von Fähnrich Vieska Mooranger. Während der Großteil der auf Festung Arkenstein stationierten Kompanie (50 Mann) fürstlicher Spießknechte in Friedenszeiten vor allem damit befasst ist, das fürstliche Zollrecht entlang der nördlichen Provinzgrenze und hier am Großen Fluss durchzusetzen, ist es Aufgabe der Dorfgarde, in Arkenstein und den angrenzenden Dörfern und Weilern für Recht und Ordnung zu sorgen.
Die Dorfgarde führt ein Wachbuch, in dem die täglichen Einsätze dokumentiert werden. Zudem werden die Tagesberichte wochenweise zu einer Chronik zusammengefasst. Da einige der Soldaten in den hesindianischen Künsten eher minderbegabt sind, wird diese Aufgabe vom Schreiber Anshold Beutelsaum wahrgenommen. Beim Verfassen der Wochenchronik leistet sich Anshold bisweilen den Luxus, seinem schriftstellerischen Talent freien Lauf zu lassen… Nachfolgend ist die Wochenchronik für die neunte Woche des Jahres 1012 BF.
Neunte Woche des 1012ten Götterlaufes nach dem Falle Bosparans
Wieder wagte sich kaum jemand auf den Fluss, um zu fischen; stattdessen stellen viele Fischer inzwischen Reusen am Ufer auf oder sammeln Flussmuscheln auf den nahen Bänken. Fischer Ungolf schreitet verdrossen durch die Straßen auf dem Weg in das Wirtshaus. Unzufrieden mit sich, unzufrieden mit der aktuellen Situation und unzufrieden über die vielen Fremden, die sich breit machen. Im „Bardenkrug“ findet er Trost im Bier und macht später seinem Ärger lautstark Luft. Die Entführung der Rahja-Geweihten passt ihm ebenso wenig in den Kram, wie die vielen Thorwaler am Ort. Die Tatsache, dass keine neue Geweihte angefordert wird steigert seinen Verdruss nur noch mehr und versteigt ihn in wilde Pöbeleien.
Die junge Schankmaid aus dem Süden, die seit neuestem im „Bardenkrug“ serviert, verliert als erste die Nerven und springt den stattlichen Fischer an. Überrascht geht er zu Boden und verliert das Bewusstsein. Im Anschluss entsteht ein wüstes Gerangel und Geschimpfe zwischen Thorwalern, dem Fischer und der Barfrau des Bardenkrugs, der Angroscha Paroscha, in dessen Verlauf sich auch ein seltsamer Reisender aus der Khom, den viele nur den „Novadi“ nennen, einmischt.
Weibel Etienne und Gemeiner Alrik trennen die Zankhähne und nehmen die Aussagen auf. Die Schankmaid wird wegen des Angriffs in Gewahrsam genommen und hat es nur der intensiven Fürsprache der Wirtin Lorinai Firngrimm zu verdanken, nicht in Haft zu geraten oder gar aus Arkenstein verbannt zu werden. Die Wirtin hatte die Pöbeleien Ungolfs mit anhören müssen und konnte ihm daher die Schuld an der Rangelei nachweisen. Stattdessen wird die Schankmaid ihren Wehrdienst in Arkenstein antreten müssen, um ihr Temperament zu zügeln. Dem Fischer wurde ein Platzverweis erteilt und die übrigen Gäste ermahnt Frieden zu halten.
Am nächsten Tag kehrt der Fischer abermals in die Schänke zurück. Auch dieses Mal beginnt er im Rausch einen verbalen Disput, der in wilde Bedrohungen ausartet. Der Novadi wird dieses Mal eines Angriffs überführt, der nur durch die selbstverteidigenden Maßnahmen der Angroscha Paroscha mithilfe ihrer Armbrust unterbunden werden konnte. Wieder muss die Wache gerufen werden, den Streit zu schlichten. Der Novadi und Ungolf werden in Gewahrsam genommen.
Im Verlauf der Ermittlungen und weiteren Befragungen zu den Vorfällen im Bardenkrug erhält die Wache Kenntnis einer neuen Spur im Fall der vermissten Rahja-Geweihten Isabeau. Die frisch rekrutierte Gemeine Aikono trifft im Verlauf ihrer Patrouillengänge erneut auf eine Vertreterin des Neckervolkes, die scheinbar Informationen zum Verschwinden der Geweihten mitteilen möchte. Der Versuch der Gemeinen Aikono der Neckerin zu folgen musste im tiefen Wasser abgebrochen werden. Weibel Etienne wird mit den weiteren Ermittlungen betraut, nachdem er von Fähnrich Mooranger intensiv auf die persönliche Betroffenheit in diesem Fall angesprochen wurde. Nach so langer Zeit, sei es unwahrscheinlich, dass die Geweihte noch lebend gefunden werde. Der Weibel stehe unter ihrer Beobachtung und würde sofort vom Fall abgezogen, wenn ein Fehlverhalten zu erkennen sei.
Eine turbulente Woche in Arkenstein nähert sich ihrem Ende. Mögen die Ewigen Zwölfe geben, dass uns bald wieder ruhigere Praiosläufe vergönnt sind – so wie es die Koscher Seele gewohnt ist.
Gegeben zu Arkenstein, am 10. Tage des Efferdmondes im 1012ten Götterlauf nach dem Falle Bosparans
gez.
Anshold Beutelsaum
Schreiber Ihrer Exzellenz Rondriane von Eberstamm
(ein Beitrag von Aikono und Mithrandriel)